meine Rezension dazu am 16. Februar 2025
Wissenschaftliche und sehr gut verständliche Darstellung des Klassikers "Narzissmus“
- Transgenerationale Bindungstraumatisierung: man braucht nur auf die Straße zu schauen, wie Eltern, insbesondere Mütter ihre Kinderwägen durch die Straßen schieben. Dort scheint es wenig Kontakt zum Kind zu geben, wenn der Blick überwiegend aufs Handy fällt und die eigene Aufmerksamkeit dort gebannt ist. Das Kind, das durch den Blick und die Feinfühligkeit der Mutter Beziehung und Zuwendung erfahren sollte, bleibt unzulänglich „ernährt“ in seiner Entwicklung. Da ist die Bindungstraumatisierung über Generationen schon vorprogrammiert. Und die Mütter haben mit großer Wahrscheinlichkeit von ihren eigenen Müttern Ähnliches erfahren, zwar nicht durch die starke Nutzung des Handys, aber durch die transgenerationalen Folgen der Kriege, wo keine Zeit und Aufmerksamkeit für Zuwendung und Liebe war, sondern es um das Überleben ging. Narzissmus ist auf Generationen angelegt und wird zukünftig eine große Herausforderung darstellen!
- Das führt zu meinem dritten Punkt, der mir erwähnenswert erscheint: gerade in der Therapie, aber auch in der Persönlichkeitsbildung durch Schule und Studium braucht es umso mehr das Bewusstsein für sich selbst, seine Ressourcen, Talente und Fähigkeiten. Zeit für Langeweile und Kreativität, wo man sich selbst spüren lernt und merkt, was einem wirklich wichtig ist. Erst wenn man sich gut kennt und der Kern sich herausbilden kann, ist man sicherer gegen schädigende Einflüsse, Blender und auf Kurzfristigkeit ausgelegte Angebote.
Und umso wichtiger ist es in der Therapie, das Starke in einem selbst zu entdecken und zu entwickeln, damit man nicht zu stark beim Fallenlassen der falschen Maske in die narzisstische Scham abrutscht. Ich habe etliche Jahre bereits zur Talententwicklung von Jugendlichen gearbeitet und finde diese Seite so wichtig, dass die Jugendlichen wirklich herausbilden können, was in ihnen steckt.